Umfragen zeigen, dass die Karriereseite für potenzielle Bewerber die wichtigste Informationsquelle hinsichtlich des Arbeitgebers darstellt. Fast ein Drittel der Befragten würden sich nicht bei einem Unternehmen bewerben, das keine Karriereseite hat.

Trotzdem lässt die Karriereseite vieler Unternehmen einiges zu wünschen übrig – wenn sie überhaupt existiert. Dabei ist es mit einigen Maßnahmen gar nicht so schwer, eine gute Karriereseite zu gestalten, die Kandidaten vom Hocker haut!

 

Das lernst du in diesem Beitrag:

 

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Was ist eine Karriereseite?

Die Karriereseite ist ein Teilbereich der Unternehmensseite und wurde in der Vergangenheit häufig als „Schwarzes Brett“ für Stellenanzeigen betrachtet.

Im modernen Recruiting ist eine gute Karriereseite jedoch ein essenzieller Bestandteil der Employer Branding Strategie. Oder so sollte es zumindest sein!

Auf der Karriereseite stellst du dich den Kandidaten vor. Ziel ist, die Bewerber:innen in kurzer Zeit von deiner Attraktivität als Arbeitgeber zu überzeugen.

In anderen Worten: Deine Karriereseite ist das Tinder-Profil deines Unternehmens!

Du musst auf die richtigen (!!!) Kandidaten sympathisch wirken – sonst wird weitergeklickt oder es kommt zu bitteren Enttäuschungen beim „Date“.

 

Grafik mit zwei verliebten Büroangestellten

 

 

Was gehört auf eine Karriereseite?

Früher oder später landet der Kandidat auf der Karriereseite. Es ist elementar, dass du hier nicht einfach nur Jobs auflistest. Die Karriereseite soll ein Gefühl für die Arbeitskultur deines Unternehmens vermitteln.

Potenzielle Bewerber kommen in der Regel mit bestimmten Fragen auf die Karriereseite:

  • Was für ein Unternehmen ist das?
  • Gibt es beim Unternehmen Jobs, die zu mir passen?
  • Entspricht der Arbeitgeber meinen Ansprüchen?
    • Professionalität
    • Werte
    • Umfeld
    • Identität
    • Individuelle Bedürfnisse
  • Welche Kultur herrscht in dieser Firma?
  • Wer sind die Führungskräfte?
  • Wer sind meine Kolleg:innen?
  • Wie kann ich mich dort bewerben?
  • Was muss meine Bewerbung beinhalten?
  • Wie läuft der weitere Prozess nach der Bewerbung?

In Zentrum versucht das Unterbewusstsein jedoch eine zentrale Frage zu beantworten:

Lohnt es sich, für das Unternehmen eine Bewerbung zu verfassen oder gar meinen jetzigen Job zu kündigen?

Deine Aufgabe als Arbeitgeber ist es, diese und weitere Fragen mit der Gestaltung deiner Karriereseite zu beantworten.

 

Must-have’s

 

Grafik zur Darstellung der Must-Have's einer Karriereseite

 

Stellenangebote

Natürlich ist es nach wie vor wichtig, deine konkreten Stellenangebote auf der Karriereseite darzustellen. Wenn du ein großes Unternehmen mit sehr vielen verschiedenen Stellen bist, könntest du auch Filtermöglichkeiten anbieten, um die Candidate Experience möglicher Bewerber zu verbessern.

Halte die Stellenanzeigen außerdem auf dem neuesten Stand. Es ist peinlich und ärgerlich, wenn sich Wunsch-Kandidaten auf Stellen bewerben, die längst vergeben sind! Nochmal wird sich die Person bei dir wahrscheinlich nicht bewerben.

 

Employer Value Proposition (EVP)

Bei der Employer Value Proposition handelt es sich um die Gesamtheit der Wertversprechen an deine (zukünftigen) Mitarbeitenden. Sie vermittelt, wie es sich anfühlt, bei dir zu arbeiten. Eine gut ausgetüftelte EVP steigert deine Arbeitgeberattraktivität, sorgt für Wiedererkennungswert, verankert dich tief im Hirn potenzieller Kandidaten und macht deine Mitarbeiterbenefits glaubwürdiger. Deshalb gehört sie unbedingt auf die Karriereseite!

Wir bei Waldhirsch präsentieren unsere EVP ganz oben auf unserer Karriereseite: „Bei Waldhirsch bauen wir eine Kultur auf, in der großartige Menschen über sich hinauswachsen können“.

Wichtig: Formuliere deine EVP kurz und knapp, authentisch und anders als alle anderen!

 

Benefits

Deine Mitarbeiterbenefits sollten sich ganz natürlich aus deiner Employer Value Proposition ergeben. Wir zum Beispiel bieten eine „Arschlochfreie Zone“ – denn wir haben ja nur großartige Menschen bei uns! Außerdem bieten wir ein hohes Weiterbildungsbudget – damit diese großartigen Menschen, wie versprochen, über sich hinauswachsen können.

Mögliche weitere Benefits könnten sein:

  • Sonderzahlungen, z.B. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, etc.
  • Leistungsabhängige Bonuszahlungen
  • Monetäre Zusatzleistungen, z.B. Smartphone, Company-Bikes, Tankkarten oder Dienstwagen
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Teilzeit-Arbeit
  • Möglichkeit von Homeoffice
  • Workation Angebote
  • Möglichkeit für Sabbaticals
  • Freie Tage für ehrenamtliche Tätigkeiten
  • Mehr Urlaubstage als der Durchschnitt
  • Kürzere Arbeitswoche als der Durchschnitt
  • Weiterbildungsangebote
    • Interne Coachings
    • Weiterbildungsbudgets für Konferenzen oder Seminare
    • Berufsbegleitende Studien
    • Sprachlern-Angebote
    • Zugänge zu digitalen Lernplattformen
    • Interne Bibliotheken
    • Flatrate zu Hörbüchern
  • Zuschüsse für Gesundheitsleistungen
  • Flache Hierarchien
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Betriebliche Kinderbetreuung
  • Kantine
  • Fitnessraum, Mitgliedschaft im Fitnessstudio
  • Firmeninterne Personal Trainer
  • kostenfreie Tickets für den öffentlichen Nahverkehr
  • Firmenausflüge
  • Firmensportevents
  • Essensgutscheine
  • Hunde zur Arbeit mitnehmen dürfen

 

Wichtig: Die Benefits auf deiner Karriereseite sollten auf deine Wunschkandidaten bzw. Candidate Persona angepasst sein.

 

Versprich auch nur, was du auch halten kannst. Sonst sind die neuen Top-Talente schneller wieder weg, als du „Mitarbeiter-Bindung“ sagen kannst.

 

Noch mehr Vorschläge für verführerische Benefits, findest du in unserem kostenlosen Ratgeber zur perfekten Karriereseite.

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Unternehmensbeschreibung

Stelle sich vor! Und zwar nicht nur mit trockenen Fakten à la „seit 1956“ und „500 Mitarbeiter“, sondern mit sympathischen und humorvollen Stories und inspirierende Unternehmensphilosophien. Auf Tinder würdest du ja vermutlich auch etwas Persönlichkeit zeigen 😉

Übertreibe es jedoch nicht. Wenn die Vorstellung des Unternehmens zu viel Platz einnimmt, wirkt es schnell selbstverherrlichend. Schreibe lieber einen knackigen 5-Zeiler und verlinke dann auf die Über-Uns Seite.

Auf der Über-Uns Seite kannst du dann wertvolle Informationen zur Vision, Mission, Werte, Geschichte, Zahlen, Daten, Fakten, und so weiter veröffentlichen. Zeige dich dabei nicht nur von deiner besten, sondern auch deiner authentischsten Seite. Es ist ok, wenn nicht immer alles glatt gelaufen ist im Unternehmen. Fehler sind menschlich – und machen dich nahbar.

 

Vertrauenssignale

Egal, wie authentisch deine Worte wirken – es sind immer noch deine Worte und jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß: Erzählen kann man viel. Deshalb gilt es, deine Vertrauenswürdigkeit als attraktiver und sympathischer Arbeitgeber mit Zertifikaten, Auszeichnungen, Arbeitgeber-Bewertungen und Mitarbeiter-Testimonials zu boostern. Diese Vertrauenssignale sind auf einer guten Karriereseite an mehreren Stellen eingebaut: Oben, unten und in der Mitte.

 

Unser Tipp: Die Bewertungen sollten immer von Dritt-Plattformen wie Kununu oder Glassdoor stammen. Wenn du die Testimonials von deiner eigenen Seite aus managest, verlieren sie einiges an Glaubhaftigkeit.

 

Das Team

Machen wir uns nichts vor. Mit den Kollegen und Vorgesetzten steht oder fällt die Begeisterung für einen Job. Sind die Leute im Unternehmen auf meiner Wellenlänge, macht die Arbeit einfach mehr Spaß! Deshalb ist es wichtig, dass du dich nicht einfach als unnahbaren Arbeitsplatz präsentierst, sondern deine vielen Gesichter zeigst! Fotos von Team-Events oder Mitarbeiter-Profile geben einen Eindruck davon, mit wem Kandidaten im Alltag zu tun haben werden.

 

Die Bewerbung

Niemand verschwendet gerne Zeit, und Internet-Nutzer verlieren besonders schnell den Geduldsfaden. Wenn lange nach Kontaktmöglichkeiten gesucht werden muss, die Dokumente einfach nicht hochladen wollen oder ein 3-Seitiges Motivationsschreiben verlangt wird, machen sich Top-Talente gar nicht erst die Mühe – es gibt genügend andere Unternehmen, die sie mit Kusshand nehmen!

Mache es Kandidaten also einfach, sich möglichst schnell bei dir zu bewerben! Eine gute Karriereseite sollte mehrere Kontaktmöglichkeiten sowie ein Online Bewerbungsformular bieten.

Auch eine auffällige Handlungsaufforderung darf nicht fehlen – egal, ob in Form eines großen Buttons oder einer ausgefallenen Aufforderungsformulierung. Wir verwenden in unseren Social Media Plattformen und anderen Kanälen beispielsweise häufig Sprüche wie „Sei kein Frosch – werd ein Waldhirsch“ statt dem 08/15 „Jetzt bewerben“.

Und schließlich sollte nicht einfach nur eine Telefonnummer und Email-Adresse hinterlegt werden, sondern auch eine Ansprechperson vorgestellt werden, die sich um die Bewerbungen kümmert. Nichts ist für Kandidaten nerviger, als ewig überlegen zu müssen, wie sie um das generische „Sehr geehrte Damen und Herren“ herumkommen.

 

Nice-to-have’s

 

Grafik zur Darstellung der Nice-to-Have's einer Karriereseite

 

Social Media Kanäle

Zunächst einmal solltest du deine eigenen Social-Media-Kanäle verlinken. Vorausgesetzt diese sind gut gepflegt. Bewerber:innen werden jedoch so oder so danach suchen. Je jünger die Zielgruppe, desto wichtiger.

Zusätzlich kannst du die Profile von Mitarbeiter:innen auf der Karriereseite einbinden. Zumindest jede aus den beruflichen Netzwerken und natürlich nur mit deren Zustimmung. Denn besonders enthusiastische und interessierte Kandidaten recherchieren ihr zukünftiges Team, um mehr über sie herauszufinden.

 

Infos zum Bewerbungsprozess

Vielleicht kennst du es noch aus deinen eigenen Jobsuche-Tagen. Man bewirbt sich…und dann Stille. Keine Ahnung, wie lange man auf Rückmeldung warten muss, wie lange der Prozess überhaupt dauert und ob noch weitere Interviews bzw. „Bewerbungsrunden“ anstehen, bevor die Entscheidung getroffen wird. Diese nervtötenden Unsicherheiten kannst du für deine Kandidaten ganz einfach eliminieren, indem du einige Infos zum Recruiting-Prozess auf deiner Karriereseite festhältst – beispielsweise mit Kennzahlen wie „2 Wochen bis zum Vorstellungsgespräch!“.

 

FAQs

FAQs sind ein tolles zusätzliches Element auf deiner Karriereseite und sorgen für eine Win-Win-Situation. Indem du häufige Fragen von Kandidaten zu deinem Recruiting-Prozess oder Unternehmen beantwortest, kannst du die Neugier deiner Wunsch-Bewerbenden schnell stillen und entlasten gleichzeitig deine HR-Mitarbeitenden, die dadurch weniger direkte Anfragen beantworten müssen.

 

Kultur und Alltag

Bewerber:innen wollen wissen, mit wem sie zusammenarbeiten würden. Mit diesem Segment kannst du Einblicke in den Unternehmensalltag bieten. Hierfür gibt es unterschiedliche Ansätze.

Es bietet Platz für:

  • Employer Branding Videos
  • Testimonials (Zitate von aktuellen Mitarbeitenden)
  • weitere Teamfotos
  • Impressionen von Teamevents
  • ausgewählte Blogbeiträge, die sich explizit für Employer Branding eignen (Mitarbeiterstorys, etc.)

 

Tipp:

Nimm dich selbst nicht zu ernst. Das Ziel des Segments ist es, ein Schmunzeln auf die Gesichter der zukünftigen Mitarbeitenden zu zaubern.

 

Videos und Bilder vom Arbeitsplatz

Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte: Das stimmt zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wenn du also eine Karriereseite gestaltest, achte bitte darauf, dass sie Besucher nicht mit Textwüsten erschlagen, sondern lasse aussagekräftige Bilder für dich sprechen. Es gibt jedoch einige wichtige Einschränkungen bzw. Regeln, die du beachten solltest, wenn du Bilder wirklich erfolgreich einsetzen willst.

 

  1. Personaler und Marketer geben Bildern häufig einen ungerechtfertigt hohen Stellenwert auf Karriereseiten und Stellenanzeigen. Ja, (gute) Bilder sind wichtig und können den richtigen Ton setzen. Doch laut 1600 befragten Bewerbern sind Bilder und Videos nur die fünftwichtigsten Elemente einer Karriereseite. Viel wichtiger sind beispielsweise Informationen zu den ausgeschriebenen Stellen und zum Bewerbungsprozess sowie Ansprechpersonen.
  2. Bilder und Videos ersetzen keinen Text, sondern ergänzen ihn nur. Allein schon deshalb, weil Suchmaschinen wie Google Text brauchen, um deine Seite richtig einordnen und zeigen zu können. Setze daher auf Formate wie „Bild neben Text“, um beiden Medien gerecht zu werden.
  3. Vermeide  unbedingt Stockbilder und -videoclips: Bilder sollen helfen, dich nahbarer zu machen und deine einzigartige Unternehmenskultur authentisch zu präsentieren. Mit 08/15 Stockfotos geht das nicht. Auch Fotos in schlechter Qualität sind (bis zu einem gewissen Grad) besser als Hochglanz-Stockfotos! Und wenn du gar nicht darauf verzichten kannst: Nimm nicht die erstbesten Bilder, die du in den Datenbanken findest. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Kandidaten diese Fotos schon häufiger auf anderen Seiten gesehen haben.
  4. Bewegtbilder funktionieren besser als Fotos. Laut Softgarden bewerben sich ca. 70 % der Jobsuchenden eher auf Stellen, die auf der Karriereseite mit Videos einhergehen.
  5. Eyetracking-Studien belegen, dass wir den Blicken anderer Menschen folgen. Unser Tipp: Wenn du neue Fotos von Mitarbeitenden für die Karriereseite erstellst, wäre es doch eine coole Idee, wenn diese nicht direkt in die Kamera, sondern zu wichtigen Text-Passagen auf der Karriereseite schauen!
  6. Bilder mit Menschen generieren mehr Aufmerksamkeit, wenn es sich um Nahaufnahmen handelt. Je deutlicher das Gesicht bzw. die Gesichter zu erkennen sind, desto besser. Vermeide bei einer großen Belegschaft Gruppenfotos und setze eher auf Aufnahmen mit einzelnen Mitarbeitern oder kleineren Teams.
  7. Dieser Punkt überrascht wohl am wenigsten: Lächelnde Menschen bekommen mehr Aufmerksamkeit!

 

 

Wichtige Erfolgsfaktoren

Abgesehen von den einzelnen Elementen gibt es einige Dinge, die du generell berücksichtigen kannst, wenn du eine wirklich geniale Karriereseite gestalten willst.

 

Auflistung der wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine gute Karriereseite

 

Zielgruppengerechte Ansprache

Eine gute Karriereseite (so, wie deine gesamte Employer Branding Strategie) sollte zielgenau auf eine präzise definierte Zielgruppe angepasst sein. Die Zielgruppe stellt deine Wunsch-Kandidaten dar und wird am besten durch eine Candidate Persona abgebildet.

Nicht nur die Mitarbeiterbenefits und die Employer Value Proposition, sondern auch der Schreibstil, die Bildsprache und der Aufbau deiner Karriereseite sollten den Neigungen und Präferenzen deiner Zielgruppe bzw. Candidate Persona entsprechen.

 

Steche aus der Masse hervor

Wettbewerbsrecherche ist gut und wichtig, sollte jedoch nur als Inspiration gelten. Nur, wer (positiv) auffällt, kann sich auch durch kurze Berührungspunkte langfristig im Hirn von qualifizierten Fachkräften verankern. Auch deshalb ist eine sorgfältig ausgetüftelte Employer Value Proposition und eine für deine Bedürfnisse erstellte Candidate Persona so wichtig – allein dadurch sollte sich deine Karriereseite sich von anderen Seiten unterscheiden.

Ein klares Zeichen, dass du noch ein bisschen mehr Hirnschmalz in deine Employer Branding Strategie stecken musst: Du weißt so recht, was du auf deiner Karriereseite über dein Unternehmen schreiben sollst, und es kommt nur oberflächliches „Gelaber“ raus.

 

SEO (Suchmaschinenoptimierung)

Die beste Karriereseite nützt nichts, wenn sie nicht gefunden wird. Mit einer suchmaschinenoptimierten Karriereseite schaffst du genau das: Du erscheinst für wichtige Suchbegriffe deiner Wunsch-Kandidaten weit oben in der Google-Suche.

Für ein gutes Ranking solltest du deine Karriereseite mit den Begriffen („Keywords“) anreichern, mit denen deine Zielgruppe auf Google nach Jobs sucht – beispielsweise „Handwerker Jobs Freiburg“ oder „Steuerfachangestellte Ausbildungsplätze“. Diese Begriffe sollten im Textkörper, in Überschriften und am besten auch in den Dateinamen deiner Bilder vorkommen.

 

Achtung: Übertreib es nicht! Deine Texte sollten noch natürlich bleiben.

 

Klarheit

Ein berühmtes Marketing Prinzip lautet „Keep it simple, stupid“ (KISS). Das gilt auch fürs Recruiting! Kunden kaufen immer das Produkt, das sie am besten verstehen – nicht unbedingt das beste Produkt. Und genauso bewerben sich Kandidaten bei dem Arbeitgeber, von dem sie sich ein klares Bild machen können und auf dessen Karriereseite sie sich schnell zurechtfinden.

So solltest du beispielsweise dafür sorgen, dass deine Überschriften klar sind, bevor du dir clevere Sprüche überlegst. Durch einen SEO-Fokus ist das häufig bereits gegeben. So lautet der Titel unserer Waldhirsch-Karriereseite schlicht „Karriere bei Waldhirsch“. So weiß der Besucher auf den ersten Blick, worum es auf der Seite geht und ob er hier richtig ist!

 

Wie ist der ideale Aufbau einer Karriereseite?

Nachdem du nun weißt, welche Elemente und Werkzeuge du verwenden musst, um eine geniale Karriereseite zu erstellen, kommt es nun darauf an, diese Elemente auch in der richtigen Reihenfolge anzuordnen.

In unserem kostenlosen Ratgeber zur perfekten Karriereseite, findest du neben einer noch ausführlicheren Beschreibung, auch einen Designvorschlag für den Aufbau einer guten Karrierseite.

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Above-the-Fold

Bereits auf den ersten Blick bekommst du hier eine Menge hilfreicher Informationen, ohne dass du überfordert wirst oder weiterscrollen musst.

Der Titel und die Subline machen klar, worum es auf der Seite geht, und kommunizieren den Nutzen der Karriereseite für Besucher (Sie finden hier ihren „Traumjob“). Trust-Signale wie der Kununu-Score unterstreichen unsere Arbeitgeberattraktivität. Unsere Employer Value Proposition unterhalb des Hero-Bilds vermittelt, was wir als Unternehmen versprechen bzw. wie es ist, hier zu arbeiten.

In diesem oberen Bereich der Seite („Above-the-Fold“) werden also innerhalb weniger Sekunden viele der Fragen beantwortet, mit denen Besucher auf eine Seite kommen:

 

 

  • Wo bin ich?
  • Mit wem habe ich es zu tun?
  • Bin ich hier richtig?
  • Was kann ich hier tun?

 

 

Bereits durch diesen Eindruck könnte ein potenzieller Kandidat:in die (unterbewusste) Entscheidung treffen: „Das ist das Unternehmen für mich“ oder „das klingt nicht nach dem richtigen Arbeitgeber für mich“. Und das alles, ohne weiter zu scrollen! Nimm dir also ausreichend Zeit für diesen ersten Teil deiner Karriereseite.

 

Stellenanzeigen

Weiter geht’s mit den Stellenanzeigen: Diese solltest du immer sehr weit oben auf der Karriereseite platzieren. Denn bevor sich potenzielle Bewerbende die Mühe machen, dein Unternehmen genauer kennenzulernen, wollen sie erstmal wissen, ob es überhaupt passende Stellen für sie gibt!

Unter den Stellenanzeigen bieten wir die Möglichkeit einer Initiativbewerbung oder einer Anmeldung für unseren Newsletter an – so halten wir uns potenzielle Kandidaten warm, die interessiert sind, aber gerade keine geeignete Stellenanzeige bei uns finden!

 

Benefits

Die wenigsten Karriereseiten kommen bereits jetzt zu den Mitarbeiterbenefits. Doch wir haben im War for Talents gelernt: Erst begeistern und dann Ansprüche zu stellen! Deshalb präsentieren wir unsere zahlreichen Benefits direkt nach den Stellenanzeigen.

Nach den Benefits haben wir noch einmal ein Vertrauenssignal in Form von Mitarbeiter-Testimonials eingebaut, die bekräftigen, dass wir mit unseren Benefits nicht das Blaue vom Himmel versprechen.

 

Anforderungen

Ich will klarstellen: Anforderungen auf der Karriereseite sind kein absolutes Muss. Vielleicht fragst du dich jetzt: Ist es nicht sogar besser, NUR zu begeistern und gar keine Anforderungen zu stellen? Wir finden nicht.

Denn einerseits soll die Karriereseite ja nicht zu unendlich vielen Bewerbungen führen, sondern zu qualitativ hochwertigen. In unseren Anforderungen stellen wir deshalb 2 Dinge sicher.

Erstens, dass die neuen Mitarbeiter unsere Unternehmensvision vorantreiben können (beispielsweise, indem sie lösungsorientiert denken und praktische Skills mitbringen). Zweitens, dass sie sich gut mit unseren aktuellen Mitarbeitern verstehen und wir weiterhin ein tolles Betriebsklima gewährleisten können. Deshalb sind uns emotionale Intelligenz und gute Laune wichtig.

Abgesehen davon sind High Performer oder A-Mitarbeiter, wie wir sie suchen, auch daran interessiert, ein bisschen gefordert zu werden. In anderen Worten: Wirklich qualifizierte Fachkräfte wollen keinen Job, den „jeder“ machen kann.

 

Achtung: Wenn du auf deiner Karriereseite Anforderungen stellst, sollten diese weniger zahlreich sein als die Benefits!

 

das Team

Zwischen den Anforderungen und der Handlungsaufforderung, sich zu bewerben, sollte unbedingt noch ein „Begeisterungspuffer“ stehen. In unserem Fall sind das unsere Team-Fotos.

Wie du siehst, stellen sich die Geschäftsführer dabei zuletzt vor. Auch das ist kein Zufall: Wir zeigen damit, dass wir bei Waldhirsch ein echtes Team sind und Mitarbeiter genauso viel Wert sind wie die Chefs.

 

Handlungsaufforderung

Die Seite endet mit einer ganz klaren Handlungsaufforderung. Ein farbiger Button lädt zum Klicken ein und der darüber stehende Text „Dann warte nicht länger“ vermittelt Dringlichkeit.

Wir haben bei Waldhirsch außerdem nur eine einzige Ansprechperson für Bewerber, Aileen. Wie du sehen kannst, geben wir lediglich ihren Vornamen an. Damit setzen wir ein weiteres Zeichen gegen starre Hierarchien – bei uns im Unternehmen duzen sich alle.

Wir bieten den Bewerbern ein Online Formular und andere, alternative Kontakt- und Bewerbungsmöglichkeiten. Jetzt sollte nichts mehr schiefgehen!

 

Überzeugende Beispiele für Karriereseiten

Auch wenn die folgenden Karriereseiten nicht alle vorgestellten Elemente und Erfolgsfaktoren vereinen, bieten sie einige interessante Inspirationen:

 

Hubspot:

Was die Karriereseite von Hubspot besonders toll macht: Man bekommt sehr schnell das Gefühl, dass es absolut geil ist, bei Hubspot zu arbeiten. Die Unternehmenskultur, der Blick hinter die Kulissen – all das überzeugt hier sehr authentisch und direkt.

 

Screenshot von der Karriereseite von Hubspot

 

 

BarthHaas:

Die Karriereseite zeigt mit einer Inspirationstour auf innovative, nahbare und interaktive Weise, wie die Arbeitswelt beim Hopfenhändler BarthHaas aussieht. Nach der Eingabe ihres Namens können sich Besucher Videos anschauen, die die Benefits des Unternehmens sehr gut ins Licht rücken. Hut ab für die Karriereseite dieses mittelständischen Unternehmens!

 

Screenshot von der Karriereseite von BarthHaas

 

Deloitte:

Das Dienstleistungsunternehmen Deloitte überzeugt mit seiner Karriereseite auf mehreren Ebenen. Infos zu Schnuppertagen und Karriere-Podcasts zeigen, dass ihnen das Thema Recruiting wichtig ist und sie sich eingehend mit den Bedürfnissen ihrer Wunschkandidaten beschäftigen. Des Weiteren kann man die Stellenanzeigen auf der Seite über eine Suchfunktion eingrenzen. Auch wichtige und ausführliche Infos zum Bewerbungsprozess werden weiter unten auf der Seite geboten.

 

Screenshot von der Karriereseite von Deloitte

 

Huge:

Huge fällt mit seiner Karriereseite definitiv auf und ist von allen Seiten wohl die erinnerungswürdigste. Die Agentur grenzt sich durch eine ganz klare Arbeitgeberpositionierung ab, die definitiv für eine extrem enge Zielgruppe erstellt wurde. Das wird unter anderem durch sprachliche Ausdrücke wie „it’s no bullshit“ und der EVP deutlich.

 

Screenshot von der Karriereseite von Huge

 

Starbucks:

Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung ist heutzutage eine der gefragtesten Arbeitgeberbenefits – und wird deshalb von fast jedem Unternehmen auf der Karriereseite angeprangert. Ob und was dahintersteckt, ist häufig unklar. Nicht so auf der Karriereseite von Starbucks! Das Unternehmen zeigt ganz klar Schritt-für-Schritt auf, wie Mitarbeitende von Starbucks die Karriereleiter hochkraxeln können.

 

Screenshot von der Karriereseite von Starbucks

 

 

Warum ist die Karriereseite wichtig?

Deine Karriereseite ist der Dreh-und-Angelpunkt deines Employer Branding. Früher oder später kommt so gut wie jeder Kandidat auf diese Seite. Und ob du hier überzeugen kannst, entscheidet darüber, ob du regelmäßig Bewerbungen von Top-Talenten bekommst oder nicht.

So zeigen Studien beispielsweise, dass fehlende Transparenz für Jobsuchende ein Hauptgrund ist, sich nicht bei einem Unternehmen zu bewerben. Mit einer klaren Karriereseite kannst du diese Hürde ganz einfach aus dem Weg schaffen und bis zu 43 % mehr Bewerber generieren!

Und sind wir mal ganz ehrlich: Wenn du bei Tinder spürst, dass dort nicht offen gezeigt wird, wer hinter dem Profil steckt, willigst du vermutlich auch nicht auf ein Date ein.

 

Fazit

Es gibt zig gute Gründe, eine ausgeklügelte und zielgruppengerechte Karriereseite zu erstellen. Doch wenn du eine geniale Karriereseite erstellen willst, musst du nicht nur die richtigen Elemente in einer passenden Reihenfolge auf deiner Karriereseite darstellen, sondern auch fundamentale Vorarbeit leisten – beispielsweise solltest du eine klare Employer Value Proposition und eine präzise Candidate Persona erstellt haben.

Das alles ist mit Arbeit und Denkfleiß verbunden, keine Frage. Doch du wirst sehen: Der Aufwand lohnt sich!

 

Blogteaser zum Download für den Karriereseite Ratgeber

 

weitere Inspirationsquellen:

Karriereseiten – was wollen Bewerber? (Studie)

Softgarden – Karriereseiten: So gestalten Sie sie richtig

3 Eyetracking Lektionen für Stellenanzeigen und Karriere-Websites

 

 

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