Es wäre nicht ratsam, der Traumfrau beim ersten Date einen Heiratsantrag zu machen. Man arbeitet sich schrittweise vorwärts. Genauso beim Recruiting.

HR-Experten und hippe Marketingfuzzis nennen das in der Fachsprache einen Recruiting Funnel.

 

Doch was genau ist überhaupt ein Recruiting Funnel und wie erstellt man ihn?

Das ist gar nicht so einfach – nicht zuletzt, weil der Begriff Recruiting Funnel für verschiedene Konzepte und Tools verwendet wird!

Vor allem zwei Ansätze werden mit dem Begriff „Recruiting Funnel“ in einen Topf geworfen:

Und dann gibt es auch noch Bewerberfunnel und Recruiting Wheels. Als auch (ansonsten würde Marketing ja keinen Spaß machen) für jeden Hirnschiss noch zig verschiedene Bezeichnungen.

Der folgende Beitrag verschafft daher die nötige Klarheit und zeigt auf, wie du die verschiedenen Arten, Auslegungen und Aspekte des Recruiting Funnels effizient für deine Fachkraftgewinnung einsetzen kannst:

 

Wichtiger Hinweis

In diesem Artikel geht es um das Konzept eines klassischen Recruiting Funnels, mit welchem die Kandidatenreise eines Bewerbenden abgebildet wird.

Aktuell findet man auf Social Media jedoch massenhaft Recruiting Werbeanzeigen. Deren Landingpages werden auch gerne als Social Recruiting Funnel bezeichnet. Dort wird zwar der klassische Recruiting Funnel abgebildet, es ist jedoch in der Sache etwas ganz was anderes.

Wir schneiden diese Form eines Recruiting Funnels in diesem Beitrag zwar an, wer sich jedoch im Detail informieren möchte, findet dafür hier zwei separate Artikel:

 

 

 

Die Unterschiede auf einen Blick

Die folgende Tabelle verschafft dir einen schnellen Überblick über die verschiedenen Konzepte. Im weiteren Verlauf des Beitrags bekommst du einen tieferen Einblick in die hier genannten Modelle und Tools.

Unterschiede zwischen Recruitingfunnel, Bewerberfunnel, Mobile Funnel und Recruiting Wheel

 

Bezeichnung Definition
Bewerber Funnel  

Der Bewerberfunnel endet mit dem Absenden der Bewerbung. Die aktive Handlung von Seiten des Kandidaten ist abgeschlossen.

 

Mobile Funnel /

Social Recruiting Funnel

 

Der Mobile Funnel kann einen Bewerber-Funnel in einer mobil optimierten Webapplikation abbilden. Er wird häufig über Social Media beworben und auch Social Recruiting Funnel genannt.

 

Recruiting Funnel  

Der Recruiting Funnel bildet den gesamten Recruiting Prozess ab. Vom ersten Kontaktpunkt bis zur Einstellung des Kandidaten.

 

Recruiting Wheel  

Das Recruiting Wheel geht über die Einstellung hinaus und macht Mitarbeiter zu Markenbotschaftern. Außerdem setzt es Methoden des Inbound Marketings ein, um potentielle Kandidaten über Jahre zu bespielen.

 

 

 

Der Recruiting Funnel

Ein Recruiting Funnel bildet die komplette Kandidatenreise (Candidate Journey) ab und unterteilt somit den Recruiting-Prozess in einzelne Phasen. In anderen Worten: Der Recruiting Funnel verfolgt den Pfad, den potenzielle Mitarbeitende vom ersten Kontaktpunkt mit deinem Unternehmen bis zur Einstellung gehen.

 

 

Achtung: Während in deinem Küchentrichter im besten Falle nichts verloren geht, ist das im Recruiting Funnel (Funnel = Trichter) anders. Hier springen Kandidat:innen ab oder werden von dir aussortiert, je enger der Trichter wird.

 

 

 

Wie ist ein Recruiting Funnel aufgebaut?

Der Recruiting Funnel kann generell in 5 Phasen unterteilt werden:

  1. Die Aufmerksamkeit der Kandidaten erregen
  2. Das Interesse der Kandidaten wecken
  3. Eine Bewerbung der Kandidaten erhalten
  4. Die Auswahl einen passenden Kandidaten
  5. Die Verhandlung und Unterzeichnung des Arbeitsvertrags

In jeder dieser Phasen gibt es diverse Risiken, den Wunschkandidaten zu verlieren. Aber auch die Möglichkeit, die perfekt passende Person zu selektieren und zu begeistern.

 

Die einzelnen Phasen im Recruiting Funnel

 

 

Phase 1: Aufmerksamkeit

Erstmal solltest du natürlich möglichst viele Wunschmitarbeiter oben in den Trichter bekommen. Denn in jeder Phase des Recruiting Funnels wird die Anzahl der Kandidaten weniger!

Es geht darum, in die Sichtbarkeit zu gelangen. Die für die Stelle passenden Kandidaten müssen wissen, dass es dich gibt.

 

 

Aufmerksamkeit als Arbeitgeber generierst du durch:

  • Social Media Marketing
  • Eine in Suchmaschinen gut sichtbare Webseite
  • Einen eigenen Blog
  • Einen eigenen YouTube-Kanal
  • Gastbeiträge in fremden Blogs oder Fachzeitschriften
  • Stellenausschreibungen in Jobportalen
  • Netzwerkveranstaltungen
  • Präsenz auf Kongressen und Messen, bestenfalls sogar auf der Bühne
  • Eigene Events wie Tag der offenen Tür, Meet-ups, Stammtische
  • Hochschulkontaktbörsen & Ausbildungsmessen
  • Berufsorientierungstage & Schulpraktika
  • Sponsoring
  • Pressearbeit
  • klassische Maßnahmen wie Zeitungsinserate, Plakate oder Autowerbung

 

 

 

Phase 2: Interesse

Sobald du die Aufmerksamkeit potenzieller Mitarbeitenden gewonnen hast, solltest du möglichst schnell, näheres Interesse an deinem Unternehmen und konkreten Jobs wecken.

Dabei ist es wichtig, dass du dich als attraktiven Arbeitgeber präsentierst. Du musst Argumente liefern, warum sich die Person ausgerechnet bei dir bewerben soll.

Diese Phase des Recruiting Funnels ist elementar! Hier entscheidet sich, welche Art von Mitarbeitenden du anziehst (oder ob du überhaupt welche anziehst). Der Kern der Phase ist das Arbeitgeberversprechen, auch Employer Value Proposition genannt.

Die Kommunikation erfolgt dann über deine Karriereseite, Social Media Recruiting, attraktive Stellenanzeigen und alle anderen Kanäle, die du in Phase 1 (Aufmerksamkeit) ausgewählt hast.

Sieh diese Kanäle als das Tinder-Profil deines Unternehmens, das auf deine Traum-Kandidaten möglichst attraktiv wirken soll!

 

 

So gelangst du zu einem Arbeitgeberversprechen:

  1. Mach dir Gedanken über deine Candidate Persona (Wunsch-Kandidat:innen)
  2. Konzipiere ein unwiderstehliches Arbeitgeberversprechen
  3. Kommuniziere das Arbeitgeberversprechen auf allen Kanälen

 

 

 

Phase 3: Bewerbung

Hast du es geschafft, deine Wunschkandidaten bis zu diesem Teil des Recruiting Funnels zu navigieren? Glückwunsch! Doch die nun anstehende Bewerbungsphase stellt eine große Hürde dar. Hier springen die meisten ab, denn es wird zum ersten Mal ein Aufwand von den Kandidaten verlangt.

 

Stell dir mal folgendes Beispiel vor:

Dein Traumkandidat, ein Programmierer ist eigentlich fest angestellt. Er sucht nicht aktiv nach einem neuen Job, wäre bei einem spannenden Angebot aber bereit zu wechseln. Es ist Sonntagabend um 22:00 Uhr. Da scrollt er gerne durch Instagram. Dort erreicht ihn eine spannende Social Media Recruiting Kampagne. Er klickt auf die Anzeige und das dort kommunizierte Arbeitgeberversprechen spricht ihn sofort an. Er denkt sich „Kennenlernen schadet ja nicht“ und möchte sich bewerben.

Nun werden von ihm „vollständige Bewerbungsunterlagen“ verlangt. Was bedeutet das? Wollen die ein Anschreiben, einen Lebenslauf und alle Zeugnisse seit der Grundschule?

Da er seit 8 Jahren fest angestellt ist, hat er natürlich auch nichts davon aktuell. Und schon gar nicht auf seinem Smartphone. Er müsste nun, am Sonntagabend um 22:00 Uhr, an seinen seit 5 Jahren nicht mehr benutzten Desktoprechner und alles neu erstellen.

Darauf hat er keine Lust und schließt den Browser. Zwei Wochen später bewirbt er sich bei dem stärksten Wettbewerber, welche nur das LinkedIn-Profil des Kandidaten verlangt.

 

Du siehst: Es ist wichtig, den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.

 

 

Tipps für die Bewerbungsphase:

  1. Biete mehrere Kontaktmöglichkeiten
  2. Stelle ein Online-Bewerbungsformular bereit
  3. Nenne eine Ansprechperson, bestenfalls mit Bild
  4. Sorge dafür, dass sich Kandidaten auch Mobile bewerben können
  5. Nenne genau, welche Unterlagen du erwartest
  6. Überlege dir, ob du diese Unterlagen für den ersten Kontakt wirklich brauchst
  7. Nenne den weiteren Ablauf (wie lange dauert die Bewerbungsphase noch, wann können Kandidaten mit einer Rückmeldung rechnen, etc.)
  8. Sende eine Bestätigungsmail

 

 

 

Phase 4: Auswahl

In der vierten Phase des Recruiting Funnels, geht es darum, die richtigen Mitarbeiter für dein Unternehmen auszuwählen. Hier wird die Spreu vom Weizen getrennt. Das Ziel ist es, sogenannte A-Mitarbeitende zu erhalten. Menschen, die dein Unternehmen wirklich voranbringen.

Die Auswahl verläuft in der Regel in mehreren Schritten. Je strikter die Selektionsphase, desto besser ist die Chance, A-Mitarbeitende einzustellen.

Aber Vorsicht: Bekommest du sowieso schon kaum Bewerbungen, hast du hier wenig Spielraum. Du musst nehmen was kommt und einigermaßen passend ist. Jetzt ist es entscheidend, wie gut die Phasen 1 bis 3 aufgebaut waren.

 

 

Unser Auswahlprozess sieht folgendermaßen aus::

  1. Anhand der Bewerbungen wird eine Vorauswahl getroffen
  2. Es gibt einen 15 Minuten Kennenlern-Videocall
  3. Kandidaten werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen
  4. Es wird ein Probetag vereinbart
  5. Es werden Erwartungen und Kandidatenwünsche im Detail besprochen
  6. Es wird ein Angebot unterbreitet

 

 

 

Phase 5: Vertrag

Glückwunsch! Du hast nun deinen idealen Kandidaten gefunden und es gilt nur noch, gemeinsam einen Vertrag aufzusetzen, der beide Seiten zufriedenstellt.

 

 

 

Welche Vorteile hat der Recruiting Funnel?

Du bist vermutlich bereits selbst „auf den Trichter“ gekommen: Der Vorteil des Recruiting Funnels ist, dass man sich so jede Phase einzeln anschauen und genauestens analysieren kann, um sie auf Höchstleistung zu optimieren.

Zudem benötigen die einzelnen Phasen unterschiedliche Fähigkeiten.

Diese zu kennen hilft, sich entsprechend weiterzubilden, die im Unternehmen dafür zuständigen Personen hinzuzuziehen, oder sich die passende externe Hilfe zu holen.

 

Recruiting Funnel Phase und dessen Rollen/Fähigkeiten

  1. Phase 1 (Aufmerksamkeit) = Marketing & Kommunikation
  2. Phase 2 (Interesse) = Strategie, Marketing, Führung, Unternehmenskultur
  3. Phase 4 (Bewerbung) = User Experience
  4. Phase 5 (Auswahl) = HR
  5. Phase 6 (Vertrag) = HR

 

 

Kritik am Recruiting Funnel

Der Recruiting Funnel bildet die Fachkraftgewinnung als linearen Ablauf ab: Nach dem „Hire“ ist der Prozess vorbei.

Doch vielleicht haben sich viele Spitzenkandidaten beworben, die in dieser Runde nur „Zweitbeste“ waren. Was für eine Vergeudung ist es, sich diese Kandidaten nicht für zukünftige Positionen warmzuhalten?

Außerdem bleibt das Potenzial von neu eingestellten Mitarbeitern als „Unternehmensbotschafter“ unausgeschöpft. Dabei sind deine bestehenden Mitarbeiter:innen die besten Recruiter, die du haben kannst! Gute Leute kennen gute Leute.

Du selbst wirst dein Unternehmen niemals so authentisch und glaubhaft empfehlen können wie zufriedene Mitarbeiter.

Die Lösung ist das sogenannte Recruiting Wheel, zu dem wir später noch kommen.

 

Der Bewerber Funnel

Neben dem Begriff Recruiting Funnel, hast du eventuell auch schonmal vom Bewerber Funnel gehört. Und wie die Überschrift sagt: Nein, es handelt sich nicht um dasselbe Konzept, auch wenn die beiden Begriffe oft als Synonym gebraucht werden.

Stattdessen ist der Bewerber Funnel ein Teil des Recruiting Funnels.

Beim Recruiting Funnel wird der Recruiting-Prozess bis zu Ende gesehen und behandelt. Hier ist das Einstellen die letzte, ausschlaggebende Handlung.

Wenn wir vom Bewerber Funnel sprechen, betrachten wir den ganzen Prozess bis zum Absenden der Bewerbung, die hier die letzte, ausschlaggebende und abschließende Handlung ist.

 

Der Bewerberfunnel ist ein teil des Recruiting Funnels und endet mit dem Absenden der Bewerbung

 

 

Der Mobile Funnel / Social Recruiting Funnel

Wie schon mehrfach erwähnt: Social Recruiting Kampagnen sind aktuell voll im Trend. Deren Landingpages, die gerne als Mobile Funnel oder Social Recruiting Funnel bezeichnet werden, bilden den kompletten Bewerber Funnel in einer kurzen mobilen Applikation ab.

Mobile Recruiting Funnels können natürlich auch mit einem Desktop-PC genutzt werden. Doch da das mobile Endgerät bei Social Media Plattformen eine viel größere Rolle spielt, macht es Sinn, dass die Funnels primär auf Mobile-Nutzer ausgerichtet sind. Und daher kommt eben auch der Name.

Anbei ein Beispiel für einen Social Recruiting Funnel.

 

Der Mobile Recruiting Funnel einfach erklärt

 

Tools

Um einen solchen Recruiting Funnels zu erstellen, nutzt du am besten ein entsprechendes Tool. Sie sind einfach und einzig und allein darauf optimiert, potenzielle Kandidaten schnell und einfach durch den gesamten Bewerber-Funnel zu führen.

Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Tools, die in Frage kommen und mit denen du solche Recruiting Funnels aufbauen kannst. Die bekanntesten davon sind:

In einer Marktanalyse haben wir mehr als 60 Funnels unter die Lupe genommen. Davon sind ca. 70% mit Perspective* erstellt worden. Auch wir haben inzwischen fast ausschließlich Perspective im Einsatz, da es einfach und gleichzeitig sehr mächtig ist.

 

 

Schritt für Schritt zum Mobile Funnel /Social Recruiting Funnel

Um mit Social Recruiting Funnels, erfolgreiche neu Mitarbeitende zu gewinnen, benötigst du:

  1. Eine klare Zielgruppendefinition: Die Candidate Persona
  2. Eine performante Recruiting Kampagne
  3. Eine auffallende Recruiting Ad
  4. Einen entsprechenden Social Recruiting Funnel
  5. Ein gutes Tracking um Daten zu erheben und zielgerichtet zu optimieren

 

Welche Vorteile hat der Mobile Recruiting Funnel?

Vorteile für Kandidaten:

Laut Statista brechen viele der Jobsuchenden ihre Bewerbung wieder ab, weil das Bewerbungsverfahren zu umständlich war. Das heißt, dass sich ein potenziell passender Kandidat, nicht beworben hat, weil sich die Firma ihn eventuell mit einem umständlichen Bewerbungsformular in die Verzweiflung geführt hat. Ein Mobile Recruiting Funnel kann hier Abhilfe schaffen.

 

Weitere Gründe für abgebrochene Bewerbungen

  • Das Bewerbungsverfahren ist zu kompliziert
  • Mobile Bewerbungsmöglichkeiten fehlen
  • Der Bewerbungsprozess dauert zu lange
  • Es werden zu viele Unterlagen angefordert

 

Der Einsatz eines Funnels, räumt den Großteil dieser Hindernisse mit einem Schlag aus dem Weg. Denn er ermöglicht vor allem eine schnelle und einfache Bewerbung. Teilweise innerhalb weniger Minuten. Außerdem ist diese Art des Bewerber Funnels super interaktiv und kann mit den entsprechenden Tools extrem attraktiv und kreativ gestaltet werden.

 

Vorteile für Unternehmen

Der größte und unwiderstehlichste Vorteil leitet sich natürlich aus den obigen Punkten ab. Denn wenn der Prozess für Kandidaten einfacher, schneller und attraktiver ist, kannst du entsprechend mehr Bewerbungen generieren!

Du vermeidest Streuverluste, indem du Fragen stellen kannst, die für dich wirklich relevant sind. Dich interessiert vor allem die Erfahrung mit einer bestimmten Software? Frage ganz konkret danach! Das beste: Kandidaten können basierend auf ihrer Antwort auch direkt ausgesondert werden. Haben sie beispielsweise gar keine Erfahrung mit der Software, kannst du diese Kandidaten auf eine Seite weiterleiten, die kommuniziert „Leider haben wir gerade keine passende Stelle für dich“. Das spart dir sehr viel Zeit beim Auswahlverfahren!

Du hast weniger Kostenaufwand. Anstatt dein Geld in nicht funktionierende Stellenanzeigen zu stecken oder gar einen extrem überteuerten Headhunter einzustellen, reicht ein einziger gut erstellter Mobile Funnel, um Top-Talente in wenigen Minuten gezielt zur Bewerbung zu befördern!

Du hast weniger Zeitaufwand. Ein Mobile Funnel ist innerhalb kürzester Zeit aufgesetzt, wenn man die nötige Expertise hat.

 

Tipps zur Erstellung von Mobile Funnels

Mobile Funnels sind genial, aber wie bei allen Dingen im Leben gilt auch hier: Übung macht den Meister. Da du jedoch nicht alle unsere Fehler nochmal machen musst, hier unsere wichtigsten Tipps zur Erstellung von Recruiting Funnels:

  • Die Recruiting Ad, also die eigentlich Werbeanzeige, ist eine der wichtigsten Faktoren
  • Bist du als Arbeitgeber noch unbekannt, solltest du einen Experience Funnel nutzen
  • Bei Recruiting Kampagnen über Social Media sind diskriminierende Zielgruppeneinstellungen (Geschlecht, Alter, etc.) verboten
  • Bleibe bei den Mitarbeiterbenefits zu 100% ehrlich
  • Vertrauensbildende Symbole wie ein „Great Place to Work“ Siegel, funktionieren wie ein Raketenboost
  • Persönlichkeit und Authentizität sind wichtiger als professionelle Fotos
  • Ein Lebenslauf-Zwang reduziert die Conversion-Rate um bis zu 80%
  • Je kürzer der Funnel, desto besser. Stelle daher wenige und bestenfalls einfache Fragen.
  • Halte dich für die Wiedererkennung an dein Corporate Design

Weitere spannende Tipps gibt es in unserer Performance Recruiting Anleitung.

Keine Lust, das alles selbst umzusetzen? Mit unserem umfangreichen Wissen als Social Recruiting Agentur helfen wir gerne bei der Umsetzung.

 

 

Tipps zur Erstellung eines Mobile Funnels

 

 

Kritik am Mobile Recruiting Funnel

Der Einsatz von mobilen Recruiting Funnels ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt, um sich aktiv im Kampf um Fachkräfte zu behaupten.

Doch es gibt auch einige kritische Ansätze

  1. Mobile Recruiting Funnels zielen oft nur auf die Besetzung einer bestimmten Position ab. Für die Besetzung mehrere Positionen benötigen wir viele unterschiedliche Funnels.
  2. Die ausgesprochen gute Performance von Mobile Recruiting Funnels überdecken das eigentliche Problem, warum Unternehmen keine Mitarbeitende finden bzw. diese reihenweise kündigen. Nämlich altbackende Führungs- und Unternehmenskulturen. Ein Mobile Funnel ohne die Veränderung dieser Probleme sorgt für massive Fluktuation und damit für noch viel höhere Kosten.
  3. Viele Mobile Recruiting Funnels vergeuden einen Großteil der möglichen Kontakte. Sie denken zu kurzfristig, anstatt eine langfristige Kommunikation mit potentiellen Bewerbenden aufzubauen. Wer vielleicht heute nicht passt, könnte in 3 Jahren ein perfekter Kandidat sein.
  4. Aktuell wird Social Media Recruiting inflationär betrieben. Die Performance wird irgendwann nachlassen und die Kosten werden teurer. Dann steht man wieder am Anfang und treibt die nächste Sau durchs Dorf. Sinnvoller wäre es daher, mittels einer Employer Branding Strategie, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber nachhaltig zu steigern und damit einen Sog an potenziellen Kandidat:innen zu erzeugen.

Wir sind große Fans von Mobile Recruiting Funnels. Jedoch immer nur als ein Bestandteil von ganzheitlichem Employer Branding. Für sich alleinstehend können Recruiting Funnels sogar mehr Schaden anrichten, als man im ersten Moment glauben mag.

Sprechen wir nun zu guter Letzt noch über die Weiterentwicklung: Vom Recruiting Funnel zum Recruiting Wheel.

 

Das Recruiting Wheel

Mit einem Recruiting Wheel wird der lineare Recruiting Funnel zu einem dynamischen Recruiting Kreislauf transformiert.

Das Recruiting Wheel zielt darauf ab, bestehende Mitarbeitende zu Markenbotschaftern zu machen, als auch, noch nicht passende Bewerber:innen für die Zukunft warm zu halten.

 

Das Recruiting Wheel als Weiterentwicklung vom Recruiting Funnel

 

Es gibt vor allem zwei Herangehensweisen, zu einem Recruiting Wheel zu gelangen.

1. Über digitales Marketing

Diverse Techniken des digitalen Marketings können hier helfen. Beispielsweise in dem ein Talent Pool aufgebaut wird, in den Kandidat:innen reinkommen, die noch nicht bereit für den Job sind, aber eventuell in Zukunft engagiert werden könnte. Diese können dann regelmäßig mit E-Mail Kampagnen bespielt werden. Ein weiterer Ansatz wäre über klassisches Remarketing immer wieder auf dem Bildschirm der Kandidat:innen zu gelangen.

 

2. Über die Unternehmenskultur

Wer sich als Führungskraft ernsthaft mit Themen wie Führung und Mitarbeiterzufriedenheit auseinandersetzt, wird früher oder später zu der Erkenntnis gelangen, dass es nicht effektiveres gibt, als eine wertschätzende und gut funktionierende Unternehmenskultur.

Sie reduziert massiv die Fluktuation und liefert die Grundlage, um bestehende und ehemalige Mitarbeitende zu motivieren, proaktiv für ihren Arbeitgeber zu werben. Wer irgendwann an diesem Punkt angelangt ist, braucht sich über Fachkräfte keine Sorgen mehr zu machen. Ihr habt den War for Talent gewonnen!

 

 

 

Tipps zum Aufbau eines Recruiting Wheels

  • Arbeite mit einem CRM-System, um Kandidat:innen in verschiedenen Listen zu gruppieren
  • Biete einen Job-Newsletter an, damit potenzielle, aber noch nicht wechselbereite Bewerber:innen informiert bleiben
  • Sorge dafür, dass Personalmarketingmaßnahmen aus Phase 1 (Aufmerksamkeit) nicht verpuffen. Sammele Kontaktdaten und kommuniziere regelmäßig mit der Zielgruppe von morgen (über Social Media, E-Mail Marketing, Remarketing, etc.)
  • Motiviere bestehende Mitarbeiter durch eine starke Unternehmenskultur zum Markenbotschafter zu werden
  • Aktiviere ehemalige Mitarbeitende als Markenbotschafter, indem sie zum Beispiel regelmäßig Grußkarten senden
  • Bitte proaktiv nach Arbeitgeberbewertungen auf Kununu & Co.
  • Biete auch allen unpassenden Bewerber:innen einen wertschätzenden, professionellen Bewerbungsprozess, sodass selbst diese positiv über dich sprechen

 

Beispiel für einen Mobile Funnel innerhalb eines Recruiting Wheels

Wir bei Waldhirsch sind von den Konzepten der Mobile Funnels und des Recruiting Wheels begeistert und nutzen diese auch für uns selbst. Mit der Verknüpfung beider Konzepte schaffen wir es nicht nur aktiv Suchende anziehen, sondern auch Top-Talente begeistern, die noch gar nicht wechselbereit sind.

Nachfolgend ein konkretes Beispiel, wie wir das für dich einsetzen könnten:

 

  1. Los geht’s mit einer spannenden Werbeanzeige, die keinen konkreten Job bewirbt, sondern qualifizierte Fachkräfte neugierig macht. Ein Beispiel: „Wie gut sind deine Skills als xxx?“
  2. Klicken die potenziellen Kandidaten auf die Werbeanzeige, gelangen sie auf eine Landingpage mit einem Quiz. Und voilà: Schon hast du einen Lead! Denn mithilfe von Cookies wird der Kandidat gespeichert. Auch die Mail-Adresse kannst du leicht entlocken, indem du das Quiz-Ergebnis per Mail versprichst.
  3. Schalte nun geniale Remarketing-Kampagnen auf diese Zielgruppe
  4. Mit der Mailadresse kannst du zudem regelmäßige Newsletter mit spannenden Stellenanzeigen senden.

 

So einfach, und doch so genial! Auch ohne die konkrete Intention eines Jobwechsels hast du einen Lead generiert.

Und wenn dann der Tag kommt, an dem dein Wunschmitarbeiter die Nase voll hat von seinem aktuellen Chef, seinem Arbeitsumfeld oder der fehlenden Wertschätzung in seinem Unternehmen – dann wird ihm einfallen „Hey, ich krieg doch ständig coole Stellenausschreibungen von Unternehmen XYZ geschickt“!

Schon hast du deinen Konkurrenten mit wenig Aufwand, ihre Top-Talente abgeluchst!

 

Fazit

Der aktuelle Fachkräftemangel sorgt dafür, dass proaktives Recruiting heutzutage immer wichtiger wird. Viele Unternehmen nutzen Konzepte wie den Recruiting Funnel oder den Bewerber Funnel, um jede Phase der Candidate Journey genauestens analysieren und optimieren zu können.

Wer noch einen Schritt weiter geht und die Möglichkeiten des digitalen Marketings ausschöpft, arbeitet mit Mobile Recruiting Funnels und dazu passenden Social Media Kampagnen.

Und wer seinen Fachkraftmangel wirklich nachhaltig besiegen will, der baut ein Recruiting Wheel auf und sorgt für eine starke und wertschätzende Unternehmenskultur! Genau diese Unternehmen werden die Gewinner von morgen sein!

Du willst zur starken Arbeitgebermarke werden, hast aber weder die Zeit noch die Expertise, sich selbst damit auseinanderzusetzen? Gerne kannst du dich jederzeit bei uns melden!

 

 


 

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