Willkommen zum zweiten Teil der Blogserie „Nachhaltiges Marketing“. Wir beginnen mit dem Thema Traffic Diversifizierung und hier ich möchte direkt mit meiner Kernaussage beginnen: Sorgen Sie dafür, dass Sie niemals von einem Kanal abhängig sind! NIEMALS!

 

Grafik mit Zitat zum nachhaltigen Marketing von Daniel Schoch

 

Egal ob organisch oder bezahlt. Sie sind immer von äußeren Faktoren abhängig. Ich kann mich noch sehr gut an 2014 erinnern. Damals war ich Marketingleiter eines des größten Reiseveranstalters in Deutschland. In den Jahren zuvor haben wir unsere Facebook-Fans kontinuierlich vergrößert, 10.000, 20.000, 50.000, etc.

Insgesamt haben wir eine kleine sechsstellige Summe investiert und hatten damit großen Erfolg. Täglich haben wir tausende Fans erreicht und großartigen Umsatz generiert. Bis Facebook die organische Reichweite von Unternehmen radikal eingeschränkt hat. Ein massiver Einbruch der Buchungen von einem Tag auf den anderen. Gott sei Dank hatten wir schon damals diversifiziert. Es war nicht ganz so tragisch. Hat mir aber die Augen geöffnet, wie wichtig es ist, sich nicht in die Abhängigkeit von Plattformen zu begeben.

Schauen Sie doch bitte einmal in Ihren Analytics Account. Gehen Sie dort auf Akquise und dann auf Übersicht. Wie sieht Ihr Traffic-Diagramm aus. Sind die Traffic-Quellen einigermaßen gut verteilt?

 

Die optimale Verteilung ist natürlich abhängig von Ihren Zielen und der Zielgruppe, aber ich empfehle mindestens 4 Traffic-Quellen sowie einen organischen Anteil von mindestens 40 Prozent, allerdings auch nicht mehr als 70 Prozent. Denn ansonsten wären Sie bei Google Updates möglicherweise stark betroffen. Dagegen kann man mit einer sehr guten SEO-Agentur an seiner Seite zwar Vorkehrungen treffen, aber eine gewisse Abhängigkeit bleibt immer bestehen.

Wie Sie sich vor Google Updates schützen, erfahren Sie im nächsten Absatz.

 

Grafik zum Thema How to nachhaltiges Marketing

 

Keine Tricksereien

Hören Sie auf zu tricksen. Vor allem bei nachhaltigen Marketingkanälen wie SEO oder E-Mail. Sogenanntes Black Hat SEO (Maßnahmen, um den Google Algorithmus auszutricksen) ist gut für Unternehmer, die kurzfristig Geld machen wollen.

Wer langfristig Erfolg haben möchte, muss sich an die Regeln halten und Qualität vor Quantität stellen. Damit schützen Sie sich auch vor Google Updates. Wer kontinuierlich seine Webseite für die Kunden verbessert muss keine Angst vor Abstrafungen haben. Natürlich kann auch dann ein Google Update kleinere Auswirkungen auf Ihre Google Sichtbarkeit haben, aber am Ende wird sich Qualität immer durchsetzen.

Das gleiche gilt für E-Mails. Wer massenhaft Werbemails verschickt, wird eventuell kurzfristig Geld verdienen. Spätestens nach der 3. oder 4. Mail werden aber die Öffnungsraten in den Keller sinken. Geben Sie Acht auf Ihre Liste und nerven Sie die Kunden nicht.

 

Investieren Sie in Ihre Webseite

Unternehmen geben teilweise horrende Marketingbudgets aus, um Kunden auf ihre Webseite zu lotsen. Aber die eigentliche Webseite sieht dann aus wie aus dem letzten Jahrzehnt. Kein ansprechendes Design, keine Positionierung erkennbar, keine Struktur, der User muss sich durch die Seite quälen.

Ihr Kunde kennt Sie nicht. Er bildet sich innerhalb von Sekunden eine Meinung, wie professionell Sie sind. Wenn ein Kunde die Auswahl zwischen zwei Anbietern hat, die die gleiche Leistung anbieten, hat er nur 2 Entscheidungsmöglichkeiten:

  • Das Design Ihrer Webseite
  • Ihre Bewertungen bei Google Maps / Proven Expert / etc.

Bevor Sie auch nur einen Cent in Marketing investieren, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie im Vergleich zu Ihrem Wettbewerb, die beste Webseite haben. Und beurteilen Sie das bitte nicht allein. Auch nicht von Ihren Mitarbeitern. Fragen Sie Ihren Sohn oder Fragen Sie Menschen, die keinen Grund haben, Ihnen Honig ums Maul zu schmieren.

Und über Ihre Webseite haben Sie die volle Kontrolle. Nutzen Sie diese Kontrollen. Zudem ist jede Investition in Ihre Webseite auch eine Investition in Ihre Google Sichtbarkeit.

 

Bauen Sie eine Marke auf

Markenaufbau ist für datengetriebenes Marketing der Horror. Es ist fast nicht messbar. Der Aufbau einer Marke ist aber die mit Abstand nachhaltigste Marketingmethode.

Wer eine starke Marke hat ist von fast allen Marketingkanälen unabhängig. Die Kunden kommen von allein, weil Sie unbedingt zu Ihnen möchten. Es braucht irgendwann kaum noch Marketingbudget oder Überzeugungsarbeit in Verkaufsgesprächen. Wie oft sehen Sie schon Werbung von Google, Apple oder Amazon?

Wie man eine Marke aufbaut übersteigt diesen Artikel bei weitem. Wir behandeln das Thema bald in einem eigenen Blogbeitrag.

 

Setzen Sie auf Empfehlungen

Empfehlungen sind die hochwertigsten Leads von allen. Waldhirsch ist die ersten Jahre nur durch Empfehlungen gewachsen. Aber wie generieren Sie Empfehlungen für Ihr Unternehmen? Klar, einerseits durch ein Belohnungssystem. Ihr Kunde erhält Provision X für die Empfehlung eines weiteren Kunden. In gewissen Branchen kann das gut funktionieren. Zum Beispiel bei Fahrschulen.

Viel spannender ist es aber, wenn Sie Ihre bestehenden Kunden zu Fans machen und sie Ihr Unternehmen von ganz allein empfehlen. Nicht, weil die Kunden dadurch selbst profitieren, sondern weil sie zu 100% von Ihrer Arbeit überzeugt sind. Es ist zudem eine großartige Bestätigung für Ihre Arbeit.

Wie Sie das schaffen? Indem Sie Ihre Kunden so begeistern, dass sie Geschichten über Ihr Unternehmen erzählen. Man könnte es User-Generated-Storytelling nennen. Und das können Sie aktiv beeinflussen. Wir nutzen hierfür das Kano Modell der Kundenzufriedenheit. Glauben Sie mir, Ihre Kunden werden begeistert sein!

 

Verarschen Sie Ihre Kunden nicht!

Zu guter Letzt: Seien Sie immer ehrlich zu Ihren Kunden!

Wir leben heute in einem von Transparenz geprägten Markt. Unehrliche Marketingkampagnen oder billige Verkaufs- und Manipulationstechniken können ganz schnell in einem Shitstorm enden.

Laut dem herausragenden Unternehmercoach Stefan Merath, ist die beste Unternehmensstrategie jene, seine Kunden zu lieben.

Seien Sie doch mal ehrlich. Wenn Sie Ihre Kunden lieben, würden Sie dann:

  • Kundenstimmen und Bewertungen fälschen
  • Ihr Angebot künstlich verknappen
  • von Live-Webinaren sprechen, wenn es nur Aufzeichnungen sind

Sie machen damit nichts anderes als Ihre Kunden anzulügen! Das kann zu Beginn vielleicht funktionieren, aber früher oder später werden Sie durchschaut. Ihre Kunden behalten Sie als aggressiven Verkäufer in Erinnerung. Das sorgt nicht nur für ein negatives Gefühl bei Ihren Kunden, es verringert auch Ihre Glaubwürdigkeit.

Zwei Eigenschaften, die Sie brauchen, um nachhaltiges Marketing zu betreiben und eine starke Marke aufzubauen.